Die südostasiatschen Schmerlen haben es mir auch sehr angetan, da man sie nur schwer vermehren kann, haben die Panzerwelse sie bei mir etwas in den hintergrund gedrängt. Hier findet ihr nun alle von mir gepflegten Karpfenähnlichen:
Barben:
-Puntius semifasciolatus "schuberti" (Brokatbarbe)
Wahrscheinlich eine Zuchtform von P. semifasciolatus, der Messingbarbe. Sie sind sehr lebhaft und sollten deshalb nicht mit ruhigeren oder langflossigen Fischen vergesellschaftet werden. Sie werden ca. 6-8cm groß.
Haltung: Die geseligen Tiere sollten mind. zu 8 gehalten werden, da sie sich gerne ausschwimmen brauchen sie ein Becken mit mindestens 1m Kantenlänge, das Becken hat am besten einen feinkörnigen Boden(Sand), da sie gerne mal gründeln, wobei ich auch auf Kies keine negativen Erfahrungen gemacht habe. Das Aquarium kann gut bepflanzt werden,da sie sich gerne einmal in den Pflanzen zurückziehen.
Vergesellschaftung: Die Vergesellschaftung mit anderen Barben und wendigen Fischen ist gut möglich. Sie geben einen guten Kontrast zu roten Barben, z.B. Bitterlingsbarben und Kardinalfischen, aber auch Fische wie Schwertträger passen gut.
Geschlechsunterschiede: Weibchen sind etwas größer und kräftiger gebaut, die Männchen haben auf den Seiten einen messingfarbenen Streifen und einen roten Bauch.
Vermehrung: Die Nachzucht ist nicht schwierig, bei mir hat es nach kräftiger Frostfuttergabe in mittelharte Wasser funktioniert, obwohl es nur ein Paar war kam nur ein Junges hoch, der Rest wurde sofort gefressen, da die Eltern starke Laichräuber sind.Ich emfehle ein nicht zu kleines Becken(allermindestens 60cm, besser 80cm oder mehr), ob Gruppenweißer Ansatz oder Paarweise kann ich leider nicht sagen, da ich es nur einmal Paarweise probiert habe. Das eine Jungtier ist sehr langsam gewachsen, hat aber alle Futtersorten angenommen, es hat sich wahrscheinlich vorallem von Kleinstlebewesen im Becken ernährt, da es mit den Elterntieren alleine im 200er war.
Bärblinge
-Trigonostigma hengeli (Hengels Keifleckbärbling)
Synonym: (Rasbora hengeli)
Sie sind sehr geselig und schwimmen oft zusammen,oder in kleinen Gruppen durchs Becken.
Sie bleiben mit 3-4cm etwas kleiner als der "normale" Keilfleckbärling.
Haltung: Da sie sie gerne Artgenossen um sich herum haben solllte man mindestens 10, besser mehr Tiere dieser Art pflegen. Ihr Aquarium sollte 60cm nicht unterschreiten, lieber etwas größer sein, wenn das Becken dunkel gehalten wird(schwarzer Boden, Schwimmpflanzen) kommen die Fische besser zu Geltung und fühlen sich wohler.
Vergesellschaftung: Da sie nicht dauernd umher schwimmen eignen sie sich auch eine Gesellschaft ruhigerer Arten sehr gut, z.B.: mit Mosaikfadenfischen, für den Boden eignen sich Schmerlen und Panzer-und oder Harnischwelse.
Geschlechtsunterschiede: Die Weibchen sind fülliger und und manchmal etwas größer.
Vermehrung: Haben ein interessantes Fortpflanzungsverhalten; sie legen die Eier unterhalb von Wasserpflanzen ab. Ich selber habe es noch nicht mit ihrer Vermehrung probiert.
-Trigonostigma heteromorpha (Keilfleckbärbling)
Die Haltung der Fische ist ähnlich die T. heteromorpha sind etwas anspruchsloser, werden etwas größer, ca. 4-5cm und brauchen Becken ab 80cm.
-Tanichthys albonubes (Kardinalfisch; Kardinälchen)
Möglicherweise in der Natur ausgestorben, kommt aus den Weißen-Wolken-Bergen in Südchina, dort wurde nun ein Staudamm gebaut. Sie mögen es gerne kühl, zwischen 18-24°C, wenn die Temperatur länger zu warm ist sterben sie schneller.
Haltung:Man sollte mindestens 8 Fische dieser Art zusammen halten, das Becken sollte mindestens 60cm groß sein und ein wenig strukuriert, damit die Männchen kleine Reviere abstecken können, sie imponieren gerne mit anderen Männchen, das ist ein schöner Anblick, aber es kommt nie einer zu Schaden und wird auch nicht die ganze Zeit durchs Becken gejagt. Sie werden ca. 4-5cm groß.
Vergesellschaftung: Eine Vergesselschaftung mit anderen Fischen, die kältere Temperaturen bevorzugen(oder vertragen) ist gut möglich, in Becken mit entsprechender Größe z.B: Brokatbarben, Paradiesfischen, Marmorpanzerwelsen, Platys, Schwertträgern und Zwergpanzerwelsen. Meine haben auch Red-Fire-Garnelen zufrieden gelassen und beide Arten haben sich gut vermehrt.
Geschlechtsunterschiede: Die Weibchen haben meist Laichansatz(d.h. einen mehr oder weniger dicken Bauch) die Männchen sind schmaler gebaut und haben meist etwas mehr Farbe und farbigere Flossen.
Vermehrung: Ich ziehe Kardinalfische in größeren Mengen auf, sodass ich eigentlich immer welche abzugeben habe, ich habe oft von Männchenüberschuss gelesen, bei mir klappt der Gruppenansatz von 3-4 Männchen und 4-6 Weíbchen am besten. Die Tiere kommen in ein 60er, dass mit viel Javamoos, einem großen, auf einer Wurzel aufgebundenen Javafarn, Wasserwedel, Wassernabel, einem Huckepackfilter und Quarzsand eingerichtet ist, die Wasserwerte sind bei mir nicht so wichtig sie laichen sowohl in weichen als auch härteren Wasser, die Temperatur ist zwischen22-24°C, nach dem ablaichen werden die Elterntiere entfernt, pro Ansatz bekomme ich mind. 40 Junge hoch. Dies geht bestimmt auch mit nur einem Weibchen, so ist aber mMn. die Chance größer ein laichwilliges Weibchen dabei zu haben, bis jetzt habe ich nach jedem Ansatz Junge gehabt. Die Jungen wachsen bei mir sehr gut.
-Brachydanio "frankei" (Leopardbärbling)
Es ist nicht sicher ob sich der Leopardbärbling um eine eigenständige Art handelt, oder ob es sich um eine Zuchtform vom Zebrabärbling B. rerio handelt. Sie werden ca. 5cm groß.
Haltung: Die geselligen Bärblinge sollten mindestens zu 8 gehalten werden, sie benötigen Becken mit einer Kantenlänge von mindestens 60cm, besser 80cm. sie werden ca. 5cm groß.
Vergesellschaftung: Man sollte diese lebhaften Fische nicht mit ruhigeren Fischen vergesellschaften. Am Besten mit anderen Barben oder Bärblingen, z.B. Brokatbarben. Außerdem kann man sie auch mit verschiedenen bodenbewohnenden Fischen wie Panzerwelsen, manchen Harnischwelsen oder verschiedenen Schmerlenarten zusammenhalten.
Geschlechtsunterschiede: Die Männchen sind dünner.
Vermehrung: Die Tiere sollten zur Zucht in ein Becken mit z.B. Glasmurmeln gesetzt werden, da sie starke Laichräuber sind. Nach dem Ablaichen werden die Alttiere entfernt.
- Celestichthys margaritatus (Perlhunbärbling)
Haltung: Diese mit 2cm sehr kleinbleibenden Fischen, brauchen keine allzu großen Becken, ein Becken mit 60cm Kantenlänge recht ihnen. Sie sollten in einer Gruppe von mindestens 8 Tieren gehalten werden. In einem 60cm Becken kann man aber auch problemlos 15 Fische dieser Art halten.
Vergesellschaftung: Ihre Größe schließt große Fische aus, sie werden zutraulicher wenn im Becken ein paar zuraulichen Fische im Oberen Bereich des Becken schwimmen. Diese nehmen ihnen die scheu. In einem normalen Gesellschaftsbecken werden sie wahrscheinlich nicht sehr oft zu sehen bleiben. Ich hatte sie mit Endler Guppys vergesellschaftet. Sie eignen sich auch gut für Zwerggarnelenbecken, werden aber den Nachwuchs der Garnelen nachstellen. Friedliche Bodenbewohner wie Panzerwelse stellen auch kein Problem als Beibesatz dar.
Geschlechtsunterschiede: Die Männchen sind blau mit gelben Punkten und roter Kehle, die Weibchen graubraun. Das Bild zeigt ein Weibchen.
Vermehrung: Man sollte den Tieren feinfiedrige Pflanzen zum ablaichen anbieten. Die Alttiere sollte man abwechslungsreich mit verscheidenen kleinem Lebend- und Frostfutter füttern. Es kommen manchmal auch im Artbecken ein paar Jungtiere hoch.
Schmerlen:
-Botia striata (Zebraschmerle; Streifenschmerle)
Eine friedliche, gesellige Schmerlenart, die ca. 6-8cm groß wird, aber bei mir leider nicht immer zu sehen ist.
Haltung: Die Zebraschmerlen brauchen ein Becken ab 80cm Kantenlänge, sie sind gesellig, deswegen sollte man mindestens eine Gruppe aus 5 Tieren halten, sie fressen gerne kleine Schnecken.
Vergesellschaftung: Ich hielt sie problemlos mit Panzerwelsen, Antennenwelsen, Fadenfischen und Bärblingen zusammen, man kann sie mit vielen nicht ganz zu aufdringlichen Fischen vergesellschaften.
Sie wurden meines Wissens noch nicht ohne Hormonbehandlung nachgezogen, vielleicht sind die Weibchen fülliger.
- Botia histrionica (Burmesische Prachtschmerle)
Eine lebhafte, gesellige Schmerlenart, die ca. 8-10cm groß wird, meine Tiere sind sehr schwimmfreudig und tagaktiv. Im laufe des Lebens verändern diese Tiere ihre Zeichnung. Bis ca. 5cm haben sie ziemlich senkechte schwarze Balken, diese werden dann immer kleiner und teilen sich(siehe Foto). Ausgewachsen haben sie eine völlig andere Zeichnung sobald meine Tiere diese aufweisen stelle ich ein Foto ein.
Haltung: Das Becken sollte mindestens 1m Kantenlänge haben, da die Tiere sehr schwimmfreudig sind, sie sind gesellig und sollten deshalb mindestens zu 5. gehalten werden. Das Becken sollte einen Sandboden haben, da sie gerne mit ihren Barteln diesen nach Futter durchsuchen. Sie fressen gerne kleine Schnecken.
Vergesellschaftung: Da sie etwas lebhafter sind sollte man sie nicht zu ruhigen Fischen dazu setzen, mit meinen Skalaren gibt es allerdings keine Probleme. Sie schwimmenn auch oft in den oberen Wasserschichten halten sich jedoch meistens auf dem Boden auf. Bei mir gab es außerdem mit Schwertträgern, Regenbogenfischen und Panzerwelsen keine Probleme.
-Yasuhikotakia Morleti (Mausschmerle; Aalstrichschmerle)
Diese Schmerlenart wird ca. 6-7cm lang. Sie sollten in einer Gruppe gehalten werden. Manche neigen dazu anderen Fischen an die Flossen zu gehen. Wenn man ein größere Gruppe hält verteilen sich die Streitereien auf mehrere Tiere und meist werden dann auch die anderen Beckenbewohner in Ruhe gelassen. Sonst ist die Haltung ähnlich wie bei den obenstehenden Botia Arten.
-Crossocheilus siamensis (Siamesische Rüsselbarbe)
Rüsselbarben sind gesellig und sehr schwimmmfreudig, sie schwimmen gerne in einer Gruppe umher, liegen aber auch ganz gerne mal auf einem erhöhten Platz(Pflanzen, Wurzeln).
Haltung: Man sollte diese Art in einer Gruppe halten, mindestens zu 5 sollten sie sein, da sie gerne und viel schwimmen sollte das Becken allermindestens 120cm lang sein, sie nutzen auch die Höhe eines Beckens, besser ist auf jeden Fall ein 150cm Becken. Sie werden 12-15cm lang.
Vergesellschaftung: Da sie wendig sind gehen auch Barben, die viel schwimmen und andere einschüchtern, man kann sie aber auch mit ruhigeren Arten zusammen halten, meine stören nie andere Fische.
Die Männchen sollen kleiner sein, über Nachzuchten bin ich nicht informiert, die Tiere im Handel sind so wie viele durch Hormongabe entstanden.
-Garra cambodgiensis (Längsband-Saugbarbe)
Diese lebhaften Fische werden ca. 10-15cm lang. Sie sind gedrungener als Rüsselbarben. Sie haben eine kleinere Schwimmblase, deswegen sinken sie schneller zu Boden, als Rüsselbarben, wenn sie nicht ständig ihre Flossen bewegen.
Haltung: Das Becken für diese Tiere sollte mindestens 120cm lang sein. Sie führen oft Schaukämpfe durch, bei denen aber kein Tier verletzt wird, das unterlegene Tier verblasst dann und wird kurz durchs Becken gescheucht. Bei einer ausreichend großen Gruppe verteilt sich dies aber auf alle Tiere, sodass es kein Problem darstellt. Deshalb sollten sie mindestens zu 5. gehalten werden.
Vergesellschaftung: Die Tiere sollten nicht mit zu ruhigen Fischen gehalten werden, da sie doch sehr lebhaft sein können. Ich halte sie mit verschiedenen Salmlern, Panzerwelsen und Antennenwelsen, sowie Purpurprachtbuntbarschen und blauen Fadenfischen zusammen.
Geschlechtsunterschiede: Die Männchen bekommen auf den Kiemendeckel Laichausschlag.
-Garra spec. "Redtail"
Sie werden etwa 6-8cm lang.
Haltung und Vergesellschaftung wie obenstehende Garra-Art, wobei für diese Art ein Becken ab 100cm ausreicht.
-Gyrinocheilus aymonieri (Siamesische Saugschmerle)
Diese Fische können bis zu 25cm groß werden!
Haltung: Diese Fische fressen in der Jugend sehr gut Algen, können danach aber zum problem werden. Sie brauchen Becken die mindestens 2m Kantenlänge haben. Bei ausreichend großen Becken kann man auch mehrere Tiere pflegen.
Vergesellschaftung: In dem Becken sind noch Schwertträger, Kardinalfische und Brokatbarben. Größere Saugschmerlen saugen sich gerne mal an größere Fische fest, dies macht sie auch an den eigentlich wendigen Brokatbarben, wenn sie sie auch nur sehr, sehr selten erwischt. Die Barben haben danach immer große runde Wunden vom Saugmaul. Diskus, Skalare usw. fallen deswegen als Beibesatz weg. Sie sind nicht wirklich als Aquarienfische geeignet.
-Pangio kuhlii(Geflecktes Dornauge; Gestreiftes Dornauge)
Sie führen ein sehr verstecktes Leben, da sie nachtaktiv sind. Zur Fütterung kommen sie allerdings aus ihren Verstecken. sie graben sich auch manchmal in den Sand ein. Gefleckte Dornaugen werden ca. 10cm lang.
Haltung: Die Tiere sollten als Gruppe gehalten werden, mindestens zu 5. Für sie reicht schon ein 60cm Aquarium aus. Das Becken sollte einige Versteckmöglichkeiten für sie aufweisen.
Vergesellschaftung: Die Tiere sind in der Vergesellschaftung ziemlich problemlos. Mit den meisten Salmler, Barben, Bärblinge und Panzerwelse kann man sie gut zusammenhalten.
-Mesonoemacheilus triangularis (Zodiac-Schmerle)
Von dieser hielt ich leider nur ein Einzeltier, deshalb kann ich auch nicht viel über sie schreiben.
Sie sind wohl gesellig und sehr bodengebunden.
-Epalzeorhynchos bicolor (Feuerschwanz-Franzenlipper)
Sie werden bis 15cm groß.
Haltung: Für ein Einzeltier reicht wohl ein 150cm langes Becken, für eine Gruppe ab ca. 2,5m. Das Becken sollte dann aber gut strukturiert sein. Manche Tiere werden im Alter aggressiv, diese Tiere terrorisieren dann auch deutlich größere Mitbewohner.
Vergesellschaftung: Mit größeren Barben.
Geschlechtsunterschiede: Die Weibchen sind im alter deutlich fülliger.